Soziale Phobie
Was tun bei Sozialer Phobie?
06.02.2024 — 3 Minuten Lesezeit
Stellt euch vor, ihr steht im Mittelpunkt eines Raumes. Alle Augen sind auf euch gerichtet, jedes Flüstern scheint über euch zu sprechen. Euer Herz schlägt schneller, die Hände beginnen zu schwitzen, und eine Welle der Röte überflutet euer Gesicht. In diesem Moment, gefangen in der Befürchtung, bewertet und beurteilt zu werden, fühlt ihr eine überwältigende Angst. Es ist, als ob jede Silbe, die ihr aussprecht, unter einem Mikroskop liegt, kritisch von den umstehenden Augenpaaren analysiert.
Dieses Gefühl ist ein Fenster in die Welt der sozialen Phobie. Aber es ist wichtig zu wissen, dass ihr nicht alleine seid und es Wege gibt, diese Herausforderung zu meistern. Lasst uns gemeinsam diesen Weg erkunden. Mache hier den Selbsttest
Erkennung der Sozialen Phobie
Soziale Phobie, eine Form der Angststörung, zeichnet sich durch die Angst aus, in verschiedenen sozialen Situationen beobachtet, beurteilt oder kritisiert zu werden. Dies kann das Ansprechen von Fremden, Behördengänge, Gespräche mit Vorgesetzten oder öffentliche Auftritte beinhalten. Vielleicht kennst du das Gefühl, ständig zu glauben, dass andere dich negativ bewerten, sei es wegen deines Aussehens, deiner Kleidung oder deiner Art zu sprechen. Körperliche Symptome wie Erröten, Zittern, Übelkeit oder Harndrang können auftreten.
Behandlung von Angststörungen
Angststörungen sind glücklicherweise in der Regel gut behandelbar. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, darunter Psychotherapie und Medikation. Ergänzende Maßnahmen wie Sport oder Entspannungstechniken können ebenso unterstützen. Die Auswahl der Therapie sollte individuell auf dich abgestimmt werden, abhängig von deinen persönlichen Erfahrungen und Vorstellungen.
Unbehandelte Angststörungen können chronisch werden und selten von selbst verschwinden. Besonders soziale Ängste zeigen oft einen kontinuierlichen Verlauf. Eine späte Behandlung kann die Erfolgsaussichten deiner Therapie beeinträchtigen, und selbst nach erfolgreicher Behandlung können Angststörungen wiederkehren. Im höheren Lebensalter treten sie jedoch seltener auf.
Verschiedene Behandlungsmöglichkeiten
Die Behandlung von Angststörungen variiert je nach Störungstyp. Psychotherapie, Medikation und weitere Verfahren stehen zur Verfügung und können kombiniert werden. Die Auswahl der Behandlung sollte deine individuellen Faktoren wie Therapiepräferenzen, bisherige Behandlungen, Substanzgebrauch, Schweregrad der Erkrankung, begleitende Erkrankungen, Alltagsfunktionen, soziales Netz, Belastungen, Verfügbarkeit und Wartezeiten auf Therapieplätze berücksichtigen.
Die Psychotherapie
Psychotherapie, die ohne Medikamente arbeitet, ist ein zentrales Element in der Behandlung von Angststörungen. In Deutschland werden vor allem Richtlinienverfahren wie Verhaltenstherapie, tiefenpsychologisch fundierte und analytische Psychotherapie sowie Systemische Therapie von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Die Wirksamkeit von Psychotherapie ist gut belegt und konnte in vielen Studien nachgewiesen werden.
Psychotherapie kann sowohl einzeln als auch in Gruppen erfolgen. Eine Gruppentherapie sollte insbesondere dann angeboten werden, wenn eine Einzeltherapie nicht möglich ist. Studien zu deren vergleichender Wirksamkeit sind allerdings noch limitiert.
Die kognitive Verhaltenstherapie gilt als Goldstandard bei der Behandlung von Angststörungen. Die KVT basiert auf der Annahme, dass Gedanken unsere Gefühle und Verhaltensweisen beeinflussen. Ziel ist es, negative Denkmuster zu erkennen und zu verändern, um angemessenere Verhaltensweisen zu fördern. Therapiebestandteile umfassen Informationsvermittlung, Überprüfung und Korrektur angstfördernder Gedanken, Verhaltensexperimente und den Abbau von Vermeidungsverhalten.
Internetbasierte Interventionen
Die moderne Welt bietet uns auch digitale Therapieoptionen. Ob über Videokonferenzen, Online-Übungen oder diagnostische Tools - das Internet eröffnet neue Wege der Behandlung, die du bequem von zu Hause aus in Anspruch nehmen kannst. Digitale Gesundheitsanwendungen, auch bekannt als DiGA, sind wissenschaftlich geprüfte Programme, die zur Unterstützung bei bestimmten psychischen Störungen eingesetzt werden, darunter auch die Anwendung von Mindable für Soziale Phobie.